Der Knielinger - Nr. 76 - Mai 2004
Seite 91:
Liebe Obst- und Gartenbaufreunde!
Auf ein arbeitsreiches Jahr blickte der
Obst- und Gartenbauverein bei seiner
Jahreshauptversammlung am 28.02.04
im Albhäusle zurück. Nach der Begrüßung
von Stadtrat Thomas Müllerschön,
Ehrenvorstand Emil Nees und 34 Mitgliedern
ging der Vorsitzende auf die Situation
des Vereins ein. Danach hat der
OGV z. Zt. 203 Mitglieder; das Durchschnittsalter
beträgt 64,2 Jahre . Eine
harmonische Zusammenarbeit prägte
auch im vergangenen Jahr unser
Vereinsleben. Unsere Schnittvorführung
unter der Leitung von Uwe Nagel ist immer
gut besucht. Der Geselligkeit dienten
unter anderen das Frühjahrsfest,
das Herbstfest und ein Ausflug in die
schwäbische Alb. Danach bedankte sich
der Vorsitzende bei seinen Verwaltungsmitgliedern
und Beisitzern für ihr
Engagement; denn sie stellen ihre kaufmännischen
und handwerklichen Fähigkeiten
und ihr soziales Talent in den
Dienst des Vereins. Diese Fähigkeiten
sind für einen Verein unverzichtbar,
werden aber kaum belohnt eher belächelt.
Unter der Leitung von Thomas Müllerschön folgten dann die Neuwahlen. Es blieb fast alles beim Alten, nur Gerhard Zwally ist als Beisitzer ausgeschieden, dafür konnten wir Gisela Edrich-Witt gewinnen, sie wird sich auch um die Jugendarbeit kümmern.
Anschließend wurden langjährige Mitglieder geehrt, für 25 Jahre Mitglied im OGV Gerhard Zwally und Hermann Maier, für 40 Jahre Johanna Alber, Renate Geiser, Gerdrut Heidinger, Hans Hermann, Eugen Brenner und Leo Weber.
Als weiterer Top war die Abstimmung über den Beitritt des OGV in den Bezirksverein Albgau. Nach Erläuterung der Vorteile, die wir als Mitglied in einem Bezirksverein haben, hat auch die Versammlung dem Anschluß einstimmig zugestimmt.
Unter Verschiedenes wurde die Jugendarbeit angesprochen.
Mit einem Diavortrag über Streuobstwiesen, von Siegfried Becker, Bezirksverein Albgau, haben wir die Versammlung ausklingen lassen.
Auch der OGV beteiligt sich am Angebot der Knielinger Vereine für die Knielinger Jugend. Denn wer bürgerliches Engagement entwickeln und Menschen dauerhaft gewinnen will, muß bei der Jugend anfangen. Die Jugendlichen sollen bei zahlreichen Aktivitäten der Ortsvereine einbezogen werden. So wurden im Frühjahr mit der KANU und Schülern von Klasse 5 und Lehrer Sieghard Meinzer der Viktor-von-Scheffel-Schule im Vorderen Bruch Nistkästen für Höhlenbrüter aufgehängt. Die Nistkästen wurden von den Schülern selbst gebastelt. Weitere Nistkästen werden mit dem OGV gezimmert und aufgehängt; gefiederte Nützlinge helfen bei der Schädlingsbekämpfung.
Bei der Schnittvorführung haben einige Schüler mit Interesse teilgenommen. Ferner sind Baumpilegemaßnahmen im Rahmen des Biologieunterrichts der Klasse 6 geplant. Im Herbst sind Apfelsaftpressen und Herstellen von Dörrobst vorgesehen.
Zum Frühjahrsfest am Sonntag, den 16. Mai laden wir herzlich ein.
Josef Wenzel
1 .Vorstand
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Angebote für die Knielinger Jugend
Tiere und Natur
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Veranstaltungstermine
Seite 124 (Auszug aus dem Artikel der Viktor-von-Scheffel-Schule):
Bürgerverein Knielingen und Schule aktiv
Das Projekt der Viktor-von-Scheffel-Schule - Schüler als Baumpaten im Rahmen der Streuobstwieseninitiative - wird sinnvoll erweitert durch das Projekt: Nisthilfe für Höhlenbrüter.
Erstaunlicherweise sind alle von den Fünftklässlern am 27.3.03 gepflanzten Obstbäume gut angewachsen, obwohl doch der Sommer 2003 extrem trocken und heiß war. Dass das vom Obst- und Gartenbauverein und vom Knielinger Arbeitskreis - Natur- und Umwelt (KANU) ausgewählte Gelände im Gewann Bruch ökologisch richtig war, sei damit bewiesen. Auch die von Herrn Stadtrat Müllerschön organisierten Apfelbäume erwiesen sich schon im Pflanzjahr trotz Rehverbiss als robust. Baumpflegemaßnahmen (Erziehungsschnitt, Baumscheibenlockerung und -mulchung) werden nun im Frühjahr unter fachgerechter Anleitung des Biologieunterrichtes der Klasse 6 durchgeführt. Unsere neue Klasse 5 hat die Baumpatenschaft weitergeführt unter der Überschrift "Viktor-von-Scheffel-Schüler graben Startlöcher für die Natur und den Frühling".
Der umfassende Aspekt einer umweltverträgliehen Schädlingsbekämpfung durch Nützlinge wurde durch ein handlungs- und produktionsorientiertes Projekt - Schüler bauen Nistkästen für Höhlen- und Halbhöhlenbrüter - im Rahmen des Technikunterrichtes durch Kollege Gunter Velz in die Streuobstwieseninitiative sinnvoll eingebracht.
Die Nistkästen wurden am 5.3.04 bei strahlendem
Sonnenschein, aber grimmigem Nord-Ost-Wind aufgehängt.
Cornelia Stehli (KANU), Josef Wenzel (OGV) und natürlich
Hubert Wenzel, der 1. Vorsitzende des BVK waren vor Ort.
Wie schon im letzten Jahr war die Religionslehrerin
der Schüler, Anja Kernler, hilfreich anwesend. Besonders
engagiert bei dieser Aktion waren auch die
Pädagogikstudentin, Frau Gelz, und ihr Freund David.
Dass die Viktor-von-Scheffel-Schule auch an der
Obstbaumschnittvorführung des OGV am Samstag,
dem 6.3.04 und an der Putzaktion des Bürgervereins
am Samstag, dem 20.3.04 mit Schülern und Eltern
teilgenommen hat, war geradezu ein Muss. Die Kooperation
unserer Schule mit den örtlichen Vereinen
wird von unserer Schulleitung auf allen pädagogisch
vertretbaren Feldern wirkungsvoll praktiziert und gefördert.
Sieghard Meinzer
Der Knielinger - Nr. 77 - November 2004
Seite 71:
Liebe Mitglieder und Gartenbaufreunde!
Bei unserem Herbstfest haben wir unsere
neueste Anschaffung eine sogenannte
Hausmosterei vorgeführt. Das ist eine
kleine hydraulische Packpresse zum Pressen
von Apfelsaft. Wir wollen damit an
eine alte Tradition anknüpfen, als im
Herbst zur Zeit der Apfelernte fast in
jedem Haus frisch gepresster Apfelsaft
getrunken wurde, solange er süß war.
Den weit größeren Anteil hat man danach
in Fässern vergären lassen und das ganze
Jahr als Most getrunken. Diese Zeiten
sind längst vorbei. Heute bringt man sein
Obst in die Fruchtsaftkeltereien und
bekommt dafür den Saft in Flaschen mit
nach Hause.
Bei dieser Gelegenheit möchten wir auf die Geschichte des Apfels und die Inhaltsstoffe hinweisen. Die Römer lernten den Apfel in Griechenland kennen und brachten ihn mit an den Rhein. Karl der Große förderte die ersten Apfelkulturen. Hildegard von Bingen schrieb über den Apfel.
Der Apfelbaum "Malus dome- stica" gehört zu den Rosengewächsen. Apfel mit der Schale gegessen enthält bis zu 70% der wichtigsten Vitamine: A, B, C , Spurenelemente: Eisen, Kupfer, Mangan und Mineralstoffe: Kalium, Natrium Kalzium. Weitere Inhaltsstoffe sind Zucker, Ascorbinsäure, Apfel- und Zitronensäure, Pektin und Gerbstoffe. Auch in der Ernährungsmedizin und Diätetik hat der Apfel eine große Bedeutung. Zur Gesunderhaltung sollte man jeden Tag einen Apfel essen. Der Apfel als Nahrungsmittel wird in der Regel zu Apfelmus, Apfelsaft, Most, Apfelwein und Apfelmolke verarbeitet. Wir empfehlen unseren Mitgliedern, über den Winter Äpfel zu essen.
Unser nächstes Frühjahrsfest findet am 22.05.05 statt.
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und so wünschen wir allen Mitgliedern frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr
Mit freundlichen Grüßen
Josef Wenzel
Gisela Edrich-Witt
Seite 102 (andere Quelle):
Der letzte Holzapfelbaum am Rhein
Der vermutlich letzte Holzapfelbaum auf ehemaliger Knielinger Gemarkung steht etwas unterhalb des Pionierhafens am Ufer des Rheins am Ende eines kleinen Waldstückes. Dieser Holzapfelbaum war schon vor 40 Jahren ein stattlicher Baum, der seine kleinen, grünlich-gelben Früchte abwirft, wenn sie reif sind. Sie bedecken den Boden und den schmalen, wenig befahrenen Weg, der direkt am Baum vorbei ans Rheinufer führt. Die kleinen Äpfel erinnern in Form und Farbe an Renekloden, "Ringlo", wie die Knielinger sagen. Sie schmecken sauer und bitter.
Durch Kreuzung dieses Holzapfels ("Malus sylvestris") mit anderen Apfelarten ("Malus praecox", "Malus dasyphylia") ist der heutige "Kulturapfel" (botanisch "Malus domestica") von schönem Aussehen und gutem Geschmack sind z.B. Golden Delicious, Granny Smith, Crips Pink oder Red Delicious, entstanden.
Der Apfel als Nahrungsmittel
Die Kelten und Germanen gewannen aus den kleinen Früchten des Holzapfels bereits Most, wobei sie den Saft mit Honig vergoren; sie verkochten das Obst auch schon zu Mus. Die Früchte vieler Wildapfelbäume kann man entsaften und zu Apfelgelee verarbeiten. Den Apfelanbau, so wie wir ihn heute kennen, haben letztlich die Römer eingeführt - sie brachten die Kunst des Pfropfens (Veredeln) mit. Seit dem 6. Jahrhundert hat man den Apfel in Mitteleuropa bewusst angebaut.
Der Apfel in der Heilkunde
Als Heilpflanze taucht der Apfel bereits in einer alten babylonischen Schrift aus dem 8. vorchristlichen Jahrhundert auf, die die Pflanzen des Heilkräutergartens des Königs Mardukapaliddina aufzählt. Die mittelalterliche Medizin schrieb dem Apfel allerlei heilkräftige Wirkungen zu. Aber wie bei jeder Medizin sollte auch der rohe Apfel nur vorsichtig und in Maßen genossen werden. Das war damals auch nicht schwer, denn die damaligen Apfelsorten waren für den heutigen Geschmack reichlich sauer und gerbstoffhaltig. Der Apfel hat mit seinen sanften Fruchtsäuren und Ballaststoffen einen stark reinigenden Effekt für die Zähne und funktioniert daher für die Zahreinigung zwischendurch ebenso gut wie ein Kaugummi.
Text und Fotos: Erich Frei
Quelle: www.kraeuter-und-gewuerze.de/Apfel
Seite 81:
Angebote für die Knielinger Jugend
Tiere und Natur
Seite 122-123 (andere Quelle):
Hund, Katze... Fuchsbandwurm!
Parasiten spielen als Krankheitserreger des Menschen außerhalb der Tropen nur eine untergeordnete Rolle. Eine der wenigenAusnahmen ist der Kleine Fuchsbandwurm (Eichnococcus multilocularis }, dessen Larvenstadium die verhältnismäßig seltene, aber potentiell tödliche .. alveoläre Echinokokkose" oder .,Fuchsbandwurmerkrankung" auslösen kann. Füchse sind in Europa die am häufigsten befallenen Überträger der Krankheit. Seit ca. 1990 hat die Zahl als auch die Befallsrate von Füchsen in vielen Gebieten drastisch zugenommen. Zudem tritt der Parasit heute in Regionen auf, in denen er früher unbekannt war und wird mit der Anpassung von Füchsen an das Leben in Städten und Dörfern in die Nähe des Menschen getragen. Daher herrscht die Befürchtung, dass das Infektionsrisiko für alveoläre Echinokokkose zunimmt.
Der Lebenszyklus des Kleinen Fuchshandwurms umfasst (wie bei nahezu allen anderen Bandwurmarten) zwei Generationen. Neben dem erwachsenen Stadium im Darm muss ein Larvenstadium in der Leber anderer Tierarten (so genannter Zwischenwirte) durchlaufen werden. Als Zwischenwirte für den Kleinen Fuchsbandwurm dienen vor allem Nagetiere. Ihre Infektion erfolgt durch die im Kot von Endwirten enthaltenen Bandwurmeier. Diese können (durch Regen ausgewaschen oder durch Insekten etc. verschleppt) z. B. mit Nahrungspflanzen in den Verdauungstrakt der Zwischenwirte gelangen. Im Dünndarm schlüpfen die in den Eiern enthaltenen Hakenlarven, durchdringen die Darmwand und gelangen mit dem Blutstrom in die Leber. Dort wachsen sie im Verlauf weniger Monate zu tumorähnlichen, die Leber zerstörenden Larvengeweben (Metacestoden) heran, in denen Tausende von Bandwurmanlagen (Protoscolices) entstehen. Der Lebenszyklus schließt sich, sobald ein befallenes Nagetier vom Endwirt gefressen wird: die Protoscolices wandeln sich im Darm zu kleinen Bandwürmern um, wachsen heran und beginnen ca. vier Wochen nach der Infektion mit der Abgabe reifer Eier.
Die wichtigsten Endwirte für den Kleinen Fuchsbandwurm in Europa sind Rotfüchse, daneben können auch Marderhunde und Wölfe befallen sein, die jedoch aufgrund ihrer Seltenheit keine Bedeutung als Überträger haben. Hunde und Katzen kommen ebenfalls als Endwirte in Betracht; auch sie erwerben die Infektion durch Fressen infizierter Nagetiere. Dagegen sind alle Marderverwandten (Marder, Wiesel und Dachse) nicht infizierbar. Die wichtigsten Zwischenwirtsarten sind Feld- und Schermaus, die hauptsächlichen Beutetiere des Fuchses ; dieses Räuber-Beute-System ist die Basis für den Lebezyklus des Kleinen Fuchsbandwurms in unseren Breiten.
Entscheidend ist, dass sich auch im Menschen die Larve des Kleinen Fuchsbandwurms etablieren und die "alveoläre Echinokokkose" hervorrufen kann. Obwohl der Parasit im Menschen sehr viel langsamer wächst als in den natürlichen Zwischenwirten (erste Symptome treten z.T. erst nach 10 Jahren auf), führt sie durch Einwachsen in das Lebergewebe und dessen langsame Verdrängung ohne Behandlung dennoch meist zum Tod des Patienten. Da der Mensch für die weitere Übertragung des Parasiten eine Sackgasse darstellt, wird er auch als "Fehlzwischenwirt" bezeichnet. Weitere Fehlzwischenwirte sind z. B. Wildschweine , bei denen die Fuchsbandwurmlarven in der Leber (immer?) im jungen Stadium absterben. Eigenartigerweise können Hunde - neben ihrer Funktion als Endwirt - in seltenen Fällen als Wirt für das Larvenstadium dienen. Ähnlich wie beim Menschen wird auch bei Hunden die Leber langsam zerstört.
Der Kleine Fuchsbandwurm ist auf der nördlichen Erdhalbkugel weit verbreitet. Häufig scheint er in arktischen Gebieten aufzutreten, wo der Eisfuchs als Endwirt dient. Zahlreihe Fuchsuntersuchungen seit 1990 zeigten jedoch, dass sich das Verbreitungsgebiet bis in die Beneluxländer, nach Dänemark, Polen und die Slowakei erstreckt (weiter im Osten gibt es keine aktuellen Untersuchungen). Im Süden und Südosten wurde der Kleine Fuchsbandwurm vor kurzem in Norditalien und Ungarn nachgewiesen, und es besteht kein Zweifel, dass er in Frankreich sehr viel verbreitet ist als bisher dokumentiert.
Innerhalb Deutschlands wurde der Kleine Fuchsbandwurm inzwischen in allen (Flächen-) Bundesländern nachgewiesen, wobei allerdings die Befallsrate der Füchse, von Südwest nach Nordost deutlich abnimmt. In Baden-Württemberg, wo seit 1975 kontinuierlich große Zahlen von Füchsen untersucht wurden, ist seit einigen Jahren ein deutlicher Anstieg der Befallsraten zu verzeichnen, was wohl ursächlich mit dem generellen Anstieg der Fuchspopulationen zusammenhängt. Man geht heute für Baden-Württemberg von einem um etwa Faktor 10 häufigeren Vorkommen des Fliehbandwurmes aus wie vor 10 - 15 Jahren.
Eine weitere Entwicklung, die erst seit wenigen Jahren zu beobachten ist, ist die Besiedlung von Städten und Dörfern durch Füchse. Dabei zeichnet sich ab, dass vor allem in Vorstadtbereicheil bis zu zehnfach höhere Fuchsdichten auftreten können als im ländlichen Raum. Untersuchungen in der Schweiz und in Süddeutschland zeigen, dass auch diese Stadtfüchse hochgradig mit dem Fuchsbandwurm befallen sein können: im Stadtbereich von Zürich waren 44%, in Stuttgart 19% der Füchse infiziert. Im Siedlungsraum hat ein solcher Befall natürlich eine höhere Relevanz für die Gefährdung der Bevölkerung als in der freien Landschaft, und zwar nicht nur durch den direkten Kontakt mit von Füchsen ausgeschiedenen Bandwurmeiern, sondern auch durch Hunde und Katzen, die sich beim Fressen befallener Nagertiere in Stadtparks etc. infizieren können und damit den Parasiten in unmittelbaren Kontakt zum Menschen bringen.
Die genauen Umstände, unter denen eine Infektion stattfinden kann, sind unbekannt. Sicher ist lediglich, dass die zur Infektion führenden Eier aus dem Kot von Fuchs, Hund oder Katze stammen und dass sie in den Magen-Darm-Kanal des Menschen gelangen müssen. Ob der Verzehr verschmutzter Waldfrüchte oder roher Pilze von besonderer Bedeutung ist, erscheint eher fraglich; da Füchse sich bei der Nahrungssuche häufiger auf Wiesen und anderem Kulturland aufhalten und dort auch ihre Losung absetzen, ist das Risiko beim Verzehr von Fallobst, Salat aus dem Garten etc. als zumindest gleich groß einzuschätzen.
Es gibt keine typischen Symptome für die Fuchsbandwurm-Erkrankung, und viele Infektionen werden wegen fehlender Frühsymptome erst dann erkannt, wenn bereits große Teile der Leber befallen sind und unspezifische Beschwerden wie Oberbauchschmerzen oder Gelbsucht auftreten. In einem solchen Stadium ist eine Ausheilung kaum noch möglich. Zur Behandlung der alveolären Echinokokkose stehen bisher keine Medikamente zur Verfügung, die das Parasitengewebe zuverlässig abtöten. Die Diagnostik der Echinokokkose beruht auf einer Kombination von bildgebenden Verfahren (v.a. Ultraschall) und Immundiagnose (Blutuntersuchung auf Antikörper). Beides verhindert zwar die Infektion nicht, hilft aber, sie in einem Stadium zu erkennen, in dem eine chirurgische Entfernung des Parasiten noch guten Erfolg verspricht. Im Spätstadium der Erkrankung ist die Diagnose problemlos, dagegen erfordert eine Erkennung im frühen Stadium viel Erfahrung und ist dem Spezialisten vorbehalten.
Schon heute ist aber klar, dass erhebliche Anstrengungen notwendig sein werden, um ein risikoarmes Zusammenleben von Mensch und Fuchs im Siedlungsraum zu ermöglichen.
MAKO
Quelle: Landesjagdverband Baden-Württemberg E.V
Die Broschüre des LJV "Der Kleine Fuchsbandwurm Verbreitung und Infektionsrisiko" ist gegen eine Gebühr von 0,50 EUR in der BVK Geschäftsstelle erhältlich.