Der Knielinger - Nr. 58 - Mai 1995
Seite 103:
Der schöne Garten!
Hast du einen schönen Garten,
so laß ihn nicht lange auf dich warten.
Geh hinein und pflege sein,
und er wird dir dankbar sein.
Laß' die Blumen und die Pflanzen
in vielen Farben tanzen.
Wer hat sie so schön gemacht,
und das manchmal über Nacht?
Wenn du Kummer hast,
und es drückt dich eine Last,
so vertrau dem Garten dein armes Herz,
und bald bist du befreit von allem Schmerz.
Laß die Blumen dein Begleiter sein,
dann bist du nie allein.
Sie begleiten dich ja alle Tage und viele Jahre,
von der Wiege bis zur Bahre.
Ist dein Gärtlein noch so klein,
kann es doch das schönste sein.
Freut euch alle an der schönen Natur,
so sind wir bald dem Schöpfer auf der Spur.
(Prolog vom 60. Jubiläum des Vereins 1992) vorgetragen von Daniel Wenzel
Liebe Mitglieder, liebe Gartenfreunde,
das Jahr 1995 hatte für den Verein
begonnen mit der Jahreshauptversammlung,
am Samstag, den 4. März.
Der erste Vorsitzende Karl-Heinz Platz
begrüßte alle anwesenden Mitglieder.
Aus dem Geschäftsbericht des Vorstandes
war zu entnehmen, daß der Verein
weiter in der Mitgliederzahl gewachsen
ist. Es wurden die vielen Aktivitäten,
die der Verein im zurückliegenden Jahr
vollendet hatte, nochmals in Erinnerung
gebracht. Der Vorsitzende bedankte
sich bei allen Spendern, Helferinnen und
Helfern, die den Verein unterstützt hatten.
Auch wurde das neue Arbeitsprogramm vorgestellt. Es beginnt mit der Baumschnittvorführung am 1 1 . März unter der Leitung von Heinz Emmler.
Neu ins Programm wurde eine "Sommerschnittvorführung" aufgenommen.
Aufgrund der Stadtbahnerweiterung nach Wörth, muß in der Obstanlage einiges geändert werden, hierzu sind viele Helfer nötig.
Die Streuobstaktion ist bis auf weiteres eingestellt. In den letzten Jahren wurden über 700 Bäume in Knielingen durch diese Aktion des Vereins gesetzt. Dies ist ein schöner Erfolg.
Weitere Termine:
Für Juni - Juli ist unser Vereinsausflug geplant.
Neu Neu Neu:
Jeden letzten Dienstag im Monat ab April um 19 .00 Uhr: Garten-Stammtisch "HOCKEDE" in unserer Bipples-Laube. Das Thema bestimmen die Gäste!
Wir würden uns freuen, liebe Obst- und
Gartenfreunde, viele von Ihnen bei
unseren Veranstaltungen begrüßen zu
dürfen und wir wünschen Ihnen bis
dahin alles Gute.
Die Verwaltung
Seite 131:
Veranstaltungstermine der Knielinger Vereine 1995/96
Der Knielinger - Nr. 59 - November 1995
Seite 103-104:
(Zeichnung)
Lob dem Apfel
Eines mußt Du Dir gut merken,
wenn Du schwach bist, Äpfel stärken
Äpfel sind die beste Speise,
für zuhause, für die Reise,
für die Alten, für die Kinder,
für den Sommer, für den Winter,
für den Morgen, für den Abend,
Apfelessen ist stets labend.
Äpfel glätten Deine Stirn,
bringen Phosphor ins Gehirn,
Äpfel geben Kraft und Mut
und erneuern Dir Dein Blut.
Sind's nicht Äpfel, sondern Saft,
auch vom Most, sofern Dich durstet
wirst Du fröhlich und auch lustig
Darum Freund so laß Dir raten
esse frisch, gekocht, gebraten,
täglich ihrer fünf bis zehn,
wirst nicht dick, doch jung und schön
und kriegst Nerven wie ein Strick,
Mensch im Apfel liegt Dein Glück.
Liebe Mitglieder, liebe Gartenfreunde,
das zurückliegende Jahr 1995 geht seinem
Ende entgegen. Halten wir eine
Rückschau, so können wir feststellen, es
war sehr abwechslungsreich.
Es ist schon Tradition geworden, den Auftakt bildete die Schnittvorführung im März unter sachkundiger Leitung von unserem Heinz Emmler. Die Veranstaltung fand bei herrlichem Wetter und mit einem sehr guten Besuch von 53 Gartenbaufreunden statt.
Unser gemeinsames Fest der "Frühjahrsbegehung" im Mai war ein großer Erfolg. Es waren wieder alle Freunde und Bekannte zusammengekommen, um mit uns in froher Runde ein paar schöne Stunden gemeinsam mit uns zu verbringen.
Ganz neu in unserem Jahresprogramm wurde der Gartenstammtisch "Hockede" seit Mai in unserer "Bipples Laube" eingerichtet. Er findet immer am letzten Dienstag im Monat um 19.00 Uhr statt. Die Themen bestimmen die anwesenden Teilnehmer selbst. Der Stammtisch ist bis September eine ständige Einrich tung.
In einer schönen Feierstunde im Haus Solms wurde unserem Ehrenvorstand Emil Nees am 28. Juni 1995 vom Ersten Bürgermeister Erwin Sack die vom Ministerpräsidenten des Landes BadenWürttemberg verliehene "Ehrennadel" überreicht. Herr Erster Bürgermeister Erwin Sack hob in seiner Ansprache die besonderen Verdienste von Herrn Emil Nees innerhalb des Vereinslebens hervor. Wir gratulieren ihm zu dieser Ehrung und wünschen ihm noch viele Jahre Gesundheit und daß er dem Verein noch lange Jahre erhalten bleibt.
Unser Vereinsausflug am 1 . Juli führte uns nach Bad Wimpfen. Mit dem Bus fuhren wir über Karlsdorf, Kraichgau, neckaraufwärts nach Burg Guttenberg, Besichtigung und Vorführung der Greifenwarte. Es war ein schöner Tag, und so konnten alle Teilnehmer doch viele positive Eindrücke mit nach Hause nehmen.
Gleich zwei verdienten Verwaltungsmitgliedern konnten die Verwaltungsdele- gierten die herzlichsten Glückwünsche und für die kommenden Jahre alles Gute wünschen. Am 29. August 1995 feierte Wilhelm Nees seinen 75. und Werner Mühl seinen 70. Geburtstag.
Unser Vereinsjahr wurde am 10. September mit der "Herbstbegehung" abgerundet.
Liebe Mitglieder und Gartenbaufreunde, ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende. Es ist uns ein Anliegen, Ihnen allen Dank zu sagen für die tatkräftige Mitarbeit und Unterstützung für alle Spenden und für die Besuche unserer Veranstaltungen.
Möge Weihnachten 1995 bei Ihnen ein
wirkliches Fest der Liebe und des Friedens
werden. Wir wünschen Ihnen von
Herzen frohe und gesegnete Weihnachtstage.
Zum Jahreswechsel wünschen wir Ihnen Besinnung und Ruhe.
An allen Tagen des neuen, noch unbekannten
Jahres soll Ihnen Gesundheit,
Zufriedenheit und das notwendige
Glück beschieden sein.
Die Verwaltung
Seite 41 (Artikel des Bürgervereins):
Die Proteste der Knielinger Bürger tragen Früchte
Siedlungskonzept wurde vorgestellt
Das Stadtplanungsamt hat im Rahmen der "Grundlagen zur Generalplanung" Ergebnisse einer Untersuchung der Belastungsgrenzen des Raumes Karlsruhe veröffentlicht. Darin stehen zwei für die Knielinger Bürger besonders wichtige und vor allem erfreuliche Absätze:
"Die heute überwiegend landwirtschaftlich genutzten Restflächen der Knielinger Rheinniederung sind das natürliche Bindeglied zwischen der Neureuter Rheinniederung im Norden und dem Knielinger See und der Burgau im Süden. Die im Flächennutzungsplan vorgesehene Nutzung als Gewerbefläche sollte nicht realisiert und darüber hinaus die Raffinerienutzung nordwestlich des Klärwerks soweit zurückgedrängt werden, daß ein 300-400 m breiter Korridor als Übergang zur Neureuter Rheinniederung gebildet werden kann. Während für die stadträumliche Gliederungsfunktion und für die Erholungsfunktion die Freihaltung unverzichtbar ist, wären die Biotop- und Bodenfunktionen durch die geplante Inanspruchnahme zumindest stark beeinträchtigt.
In der Burgau ist das heutige kleinflächige Nutzungsmosaik von Äckern, Wiesen, Streuobstbeständen, Brachland, Röhrichten und kleinen Waldbeständen zu erhalten. Dazu bedarf es einer weitgehenden Extensivierung der Landwirtschaft, ebenso wie in der südlich des Rheinhafens anschließenden Niederung der Fritschlach. Hier sollen die neben der Gartennutzung und den Ackerflächen verbliebenen Feuchtwiesen, Schilfbestände und Weidengehölze weiterhin ein Zeugnis ablegen von den ehemaligen, die Aue prägenden Mäandern des Rheines."
Es ist noch einmal zu betonen, daß diese prägnanten und eindeutigen Formulierungen vom Stadtplanungsamt herausgegeben wurden und aus der Feder von Gutachtern stammen, die die Stadt beauftragt hat.
In der Annahme, daß dieses geänderte Siedlungskonzept noch in diesem Jahr die Ausschüsse und den Gemeinderat passiert und verabschiedet wird, bleiben der Natur und damit den Knielinger Bürgern folgende bisher im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Flächen erhalten:
Knielingen West 9,5 ha
Knielingen West I + II 58,2 ha
Esso Erweiterung 25,4 ha
Bipples 3,8 ha
Weiterhin für Gewerbe- und Wohnbebauung vorgesehen bleiben folgende Flächen:
Husarenlager Nordwest 0,5 ha
Distelgrund 3,9 ha
Sudetenstraße 5,5 ha
Eggensteiner Str. (Kaserne) 30,4 ha
Maxauer Straße 1,9 ha
Nun gilt es mit Nachdruck auf die Gemeinderäte einzuwirken, daß dieses einsichtige
und bürgerfreundliche Siedlungskonzept tatsächlich und endgültig in eine Änderung
des Flächennutzungsplans umgesetzt wird.
Die Belastungsgrenzen für den Raum Knielingen sind, das bestätigen die Gutachter,
erreicht, wenn nicht längst überschritten.
Martin Ehinger, Thomas Müllerschön (BVK)