Obst- und Gartenbauverein Knielingen e. V. 1932

Es gibt weitere Beiträge in den Vereinsakten, die jedoch nicht online erfasst sind.

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Der Knielinger - Nr. 32 - November 1981

Seite 49:

Aus der Chronik des Obstbauvereins

Der Obst- und Garten bauverein wurde von Spargel-, Erdbeer- und Himbeeranbauern 1932 gegründet, die sich ein Nebeneinkommen für das Wohl der Familie zusicherten. Es wurden Obstbäume gepflanzt, die für das Landschaftsbild und für die Most- und Schnapsgewinnung dienten. Es waren damals schöne Zeiten, als gekeltert und Schnaps gebrannt wurde. Der Saft und die Klaren perlten. Leider mußten die Keltereien und Brennereien aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben werden, welches leider ein Nachteil des heutigen Obstbaues ist. Hätte manch einer Lust und Gelegenheit ein Fäßchen Most einzuschlagen, so muß er die weite Reise nach Eggenstein oder sogar noch etwas weiter unternehmen. Es wäre im Wunsch aller Bürger und des Obst- u. Gartenbauvereins, wenn ein junger Bürger diese Arbeit als Neben- oder Vollerwerb betreiben würde, daß in Knielingen der Most und der Schnaps fließt.

Noch einige Sätze zum viel diskutierten Landschaftsschutz. Machen wir von unserem höchsten Berg, dem "Holzbierebuckel", einen Rundblick über die Burgau mit ihren Gräben, Bäumen und Wiesen. Die Gräben dienten früher zur Be- und Entwässerung der Wiesen. Sie wurden in den Jahren 1852-54 errichtet. In dieser Zeit sind auch die ersten Bäume gepflanzt worden, von diesen stehen leider keine mehr mit Ausnahme des Kastanienbaumes.

Nach dem 1. Weltkrieg wurden neue Bäume nachgepflanzt, die in der Hauptsache aus Zwetschgen bestehen. Um das Bild der Burgau nicht zu verändern und grün zu erhalten, hat man begonnen, Wildkirschen und Eschen, auch Birken, für die ausgefallenen Obstbäume zu pflanzen. Darüber haben sogar manche Leute gelacht. Leider ist es so, daß der Boden für Obstbäume verbraucht ist.

Nun noch ein Blick in Kirchau und Willich, die in der Hauptsache aus dem sogenannten Streuobstbau bestehen und bis jetzt noch eine grüne Landschaft sind. Es ist vielleicht nicht allen Bürgern bekannt, daß ein Obstbaum ein Alter von 60 bis 80 Jahren erreicht. Man hat festgestellt, daß seit 25 Jahren keine Jungbäume mehr gepflanzt worden sind. Dies gilt ebenfalls für das Kirchtal und Frauenhäusle. Auch ein kalter Wind könnte die Gemarkung kahl machen, da die Obstbäume keinen sehr kalten Wind ertragen. Deshalb die Bitte an alle Mitbürger, die Dezimierung der Obstbäume zu verhindern, indem sie junge Bäume pflanzen und so unsere Gemarkung vor dem Kahlwerden bewahren. Denn unsere Kinder und Enkel wollen auch noch einen Apfel- oder Birnbaum, der im Frühjahr blüht und unsere Gemarkung verschönert.

Wie vielleicht nicht alle wissen, haben unsere alten Mitglieder das alte Lager, das beim VfB- Sportplatz stand, in ein schmuckes Vereinsheim im Bipples umgewandelt. Ein Teil dieser Fläche ist mit Bäumen aller Art bepflanzt. Diese Bäume sind für die Beratung und Schnittkurse, für Mitglieder und Interessenten gedacht. Es ist leider auch so wie in anderen Vereinen, daß der Nachwuchs an Jungmitgliedern fehlt. Wir wären dankbar, junge und ältere Mitglieder in Zukunft in unserer Mitte begrüßen zu können. Sie würden damit dem Obst- und Gartenbauverein einen großen Wunsch erfüllen.

Allen Mitgliedern frohe Weihnachten und ein gesundes Jahr 1982.
H. Emmler