Der Knielinger - Nr. 72 - Mai 2002
Seite 129-130:
Der Apfel!
"Wer täglich einen Apfel isst,
dem kann es bald geschehen,
dass er den Doktor ganz vergisst,
uns wird es auch so gehen."
In diesem Jahr hatte der Verein alle seine Mitglieder am Samstag , den 23. Februar um 17.00 Uhr in das "Albhäusle" zur Jahreshauptversammlung eingeladen. Der erste Vorsitzende Josef Wenzel begrüßte herzlich alle Anwesenden.
Wir gedachten der verstorbenen Mitglieder 2001: Herr Josef Heidinger, Herr Otmar Ludwig, Herr Reinhold Crocoll, Herr Karl Bauer, Frau Sofie Langhörig, Herr Jürgen Müller, Herr Karl Alber Den verstorbenen Mitgliedern werden wir stets ein ehrendes Gedenken bewahren.
Danach folgte die Verlesung der Protokolle sowie der Geschäfts- und Kassenberichte. Revisor, Herr Stockwald Helmut, bestätigte die einwandfreie gute Kassenführung unseres Hauptkassiers Herrn Walter Huber.
Im Namen aller Anwesenden bekundete unser Ehrenvorstand Emil Nees seine Zufriedenheit über die Vorstandschaft und machte auf Grund "70 Jahre OGV Knielingen im Herbst 2002" einen ausführlichen chronologischen Rückblick über die Vereinsgeschichte. Danach wurde der Gesamtvorstand einstimmig entlastet.
Bei den anstehenden Neuwahlen, geleitet von Herrn Stockwald Helmut, Frau Gisela Edrich-Witt und Herrn Knaus Bernd wurde von den Mitgliedern Herr Josef Wenzel als 1. Vorstand einstimmig bestätigt. Herr Josef Wenzel bedankte sich für das große Vertrauen und wünschte weiterhin vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Wohle des Vereins. Als 2. Vorstand wurde Herr Harald Hofmann einstimmig gewählt. Nachdem unser Hauptkassier, Herr Walter Huber, aus Altersgründen die Vereinskasse abgeben wollte, die er seit 1985 gewissenhaft und vorbildlich führte, wurde einstimmig Herr Manfred Schmidt als Hauptkassier gewählt. Als zusätzliche neue Beisitzer wurden gewählt: Herr Wolfgang Bilzer, Herr Günter Hemeter, Kassenrevisor, Herr Matthias Fischer und Frau Gisela Edrich-Witt.
Als nächster Tagesordnungspunkt folgte die Ehrung unserer Beisitzer, die aus Altersgründen aus der Verwaltung ausscheiden: Herr Heinz Emmler, Herr Walter Huber, Herr Willi Lang, Herr Wolfgang Grether, Herr Wilhelm Nees. Durch das Ausscheiden dieser geschätzten, hilfsbereiten und fachkundigen Beisitzer findet ein großer Generationswechsel in der Verwaltung des Obst- und Gartenbauvereins Knielingen statt. Für die geleistete Arbeit bedankte sich der 1. Vorstand einzeln bei den auss cheidenden Beisitzern. Er machte einen Rückblick über die Vereinsaktivitäten in all den Jahren und überreichte jeweils als Dank und Anerkennung ein Präsent. Alle Anwesenden bekundeten dies mit großem Applaus.
Nach kurzer Pause wurde von Herrn Friedhelm Wenz vom Obsthof in Söllingen ein Diavortrag über "Die neuesten Erkenntnisse im Obstbau" zum Besten gegeben.
Im Anschluss dankte Herr Wenzel Josef für den sehr interessanten Vortrag und für die Kostprobe von Äpfeln und Äpfelchips. Somit war dann auch der Schluss nach einer harmonisch verlaufenden Versammlung gekommen und der Vorstand wünschte einen guten Nachhauseweg. Als kleine Anerkennung bekam jeder Besucher der Jahreshauptversammlung einen Blumenstock als Frühlingsgruß mit.
Liebe Mitglieder, liebe Gartenbaufreunde, über das aktuelle Geschehen unseres Vereins können Sie sich in unserem Vereinskasten in der Neufeldstraße informieren. Wir laden Sie alle ein:
Jetzt schon freuen wir uns auf Ihren
Besuch zu unseren Veranstaltungen!
Für die Verwaltung
G. Rosenfelder
Seite 149-151
Veranstaltungstermine 2002
Der Knielinger - Nr. 73 - November 2002
Seite 103-104:
Liebe Mitglieder und Gartenbaufreunde,
in diesem Jahr feierten wir unser 70jähriges
Vereinsbestehen.
Aus diesem Anlass hatten wir an der
Herbstbegehung im "Bipples" eine
bewundernswerte Obstausstellung aufgebaut,
die für alle Gäste ein besonders
schöner Anblick war.
Die Gründungswurzeln des Obst- und Gartenbauverein gehen auf den 19. Mai 1932 im Gasthaus "Zum Adler" zurück. Die erste Mitgliederliste weist aus, dass immerhin 70 Männer und Frauen anwesend waren. Viele Arbeitslose und verzweifelte Menschen, die einen Ausweg aus der gespannten Situation suchten, besannen sich auf den eigenen Garten. Bei der Gründungsversammlung wurde Julius König (Rektor) zum 1. Vorsitzenden und August Bechtold zum 2. Vorsitzenden gewählt. Der damalige Bürgermeister Jakob Dörr unterstützte den Verein tatkräftig, die Obst- und Gartenanlagen in der "Gänsweide" zu betreiben. Der Boden in diesem Gelände war sehr schlecht und sauer, man musste viel Arbeit und Material zur Bodenverbesserung aufbringen. Die Baumwarte Bechtold und Emmler Wilhelm gaben viele Hinweise und gute Ratschläge. Im Jahre 1970/71 unter dem 1. Vorsitzenden August Frei und dem 2. Vorsitzenden Fritz König erfolgte der Umzug an den heutigen Standort "BIPPLES-LAUBE" am Ende der Neufeldstraße. Das Vereinsleben spielt sich seither nur noch im "Bipples" ab. Das erste Gartenfest in der neuen Anlage konnte 1978 begangen werden. Jetzt sind das Frühlings- und Herbstfest zu einer festen Einrichtung geworden. Ebenso erfreuen sich unsere jährlichen ObstbaumSchnittkurse unter fachkundiger Leitung von Emmler Heinz und Nagel Uwe immer größerer Beliebtheit. Unvergessen sind auch die Mitgliederausflüge. Für die Fortbildung in Sachen Obst- und Gartenbau sorgten Vorträge mit Dias und wichtigen Informationen.
Die 1. Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins:
Der Obst- und Gartenbauverein Knielingen hat in seiner Vereinsgeschichte alle Höhen und Tiefen gut durchschritten. Der ausgeprägte Gemeinschaftsgeist ist ein Garant für eine weitere positive Entwicklung im Sinne unseres Vereines.
Verehrte liebe Mitglieder und Gartenfreunde, das Jahr 2002 geht nun dem Ende entgegen. Es ist der Vorstandschaft ein Anliegen, Ihnen allen Dank zu sagen für die tatkräftige Mitarbeit, Unterstützung, für die Spenden und für die Besuche unserer Veranstaltungen.
Die Vorstandschaft wünscht allen Mitgliedern,
Freunden und Gönnern ein gesegnetes Weihnachtsfest, einen
guten Rutsch ins neue Jahr und ein
friedvolles, gesundes 2003.
Josef Wenzel
1. Vorstand
Seite 137:
Veranstaltungstermine 2002-03
Seite 67 (Artikel des Bürgervereins):
Streuobstwieseninitiative Knielingen
Wie im Märchen geht es bei uns zu. An
Weihnachten können wir Erdbeertorte mit
frischen Früchten aus Neuseeland essen.
Und die Faschingsküchle werden inzwischen
begleitet von Kiwis und Lichis, die
frisch aus Fernost kommen. Irgendwo ist
immer Erntezeit. Die materiellen Gaben
prasseln auf uns nieder wie ein Platzregen,
so dass wir die Freude darüber ganz
verlernen vor lauter Aufpass e nmüssen,
dass wir j a nichts verpassen.
Gerade deswegen ist e s besonders schön,
dass e s sich einige Bürgervereinsmitglieder
zum Ziel gesetzt haben, ungenutzte
Streuobstwiesen auf Knielinger Gemarkung
zu pachten, zu hegen und zu pflegen
- und das schon seit 1 9 9 5 .
Die B äume werden einmal im Jahr
geschnitten, alte und kranke Bäume werden
durch Neupflanzungen ersetzt, die
Wiesen selbst ein- bis zweimal j ährlich
gemäht. Im Oktober ist es dann soweit:
Erntezeit für die ungespritzten Äpfel auf den 12 Grundstücken, die der Bürgerverein
Knielingen seit sieben Jahren bewirtschaftet. In diesem Jahr wurden 2000 kg Äpfel
aufgelesen und zum Keltern nach Malsch gefahren. Dort wurde der Saft direkt ungezuckert
abgefüllt. All das ist umweltfreundlich und gesund !
Haben Sie Durst bekommen auf Apfelsaft von Knielinger Streuobstwiesen? Probieren
können Sie das köstliche Getränk in der B egegnungsstätte und im Albhäusle.
Ute Müllerschön,
Streuobstwieseninitiative
Seite 66-70 (Auszug aus dem Artikel des NABU):
Jägervereinigung Karlsruhe und NABU informieren:
Gruppe Karlsruhe
FELDHASENPROJEKT IN DER BURGAU
" Wenn das Feldhasenprojekt ein Erfolg werden soll, dann müssen viele zusammenarbeiten. Die städtischen Ämter ebenso, wie private Eigentümer, Jagd , Landwirtschaft, Forst und andere . Die Initiative wird nach Auswertung der beginnenden Untersuchung Vorschläge unterbreiten.
DIE SACHLAGE
Gebiet:
Die Grenzen des Natur- und Landschaftsschutzgebietes "Burgau" sind weitgehend identisch mit denen des Jagdrevieres IV "Ackerheck-Burgau". Es wird begrenzt von der B 10 im Norden und NO, im Osten von der Mülldeponie , dem Rheinhafen im Süden und dem Rhein im Westen. Es stellt mehr oder weniger eine genetische Insel dar. Obwohl Naturschutzgebiet, sind die Nutzungen, besonders auch die mit schädlichem Einfluss , vielfältig. Die Jagdfläche des Reviers "Ackerheck- Burgau" teilt sich in ca. 76 ha Ackerland, 25 ha Grünland, 60 ha Wald, 5 ha Fliess- und Stehgewässer und 30 ha Schilfflächen. Die Landschaftsstruktur und Bodenbewirtschaftung (teilweise ökologischer Landbau) sollte einer Verbesserung der Hasenpopulation nicht entgegenstehen. In der vegetationsarmen Zeit besteht aber ein Mangel an "hasengerechten" Dauerdeckungsflächen. Das Wildpflanzenvorkommen ist verbesserungswürdig.
Hasenzählung:
Bei günstiger Neuschneelage wurde am 22. / 23. 12. 2001 der Bestand an Feldhasen im Jagdrevier erfasst. Die Zählung ergab 24 Hasen auf 160 Hektar oder 15 Hasen pro 100 Hektar. Die kritische Hasendichte für eine Bejagung liegt bei 20 Hasen auf 100 Hektar. In der "Burgau" ist dieser Wert unterschritten. Der Feldhase wird dort seit 10 Jahren nicht mehr bejagt.
Landwirtschaft:
Durch "Ausmähen" mit modernem Gerät, im Frühjahr bis zum Sommer, erleidet der Hase nicht kompensierbare Verluste. Durch den Monokultur-Anbau auf großen Schlägen kommt es beim Junghasen zu Nahrungseinfalt und Nahrungsmangel. Bei den Streuobstwiesen gilt das zum Ausmähen gesagte entsprechend. Beeinflussung entsteht auch durch das Spritzen der Bäume im Frühjahr. Auch durch die Obsternte , die sich bis in den Herbst/Winter hinziehen kann, entstehen für den Hasen Stresssituationen.
VERBESSERUNGEN
Strategie: Mit den Verbesserungsstrategien soll die Sterblichkeit, besonders im Frühjahr/Sommer vermindert und als Folge , die Zuwachsrate verbessert werden. Selbstverständlich werden die Verbesserungsstrategien, neben dem Hasen , allen wildlebenden Tieren Vorteile bringen. Sie haben zum Ziel, den Lebensraum durch Gestaltung zu verbessern und alle übrigen, als maßgeblich erkannten Einflüsse, zu vermindern.
Hasengerechte Deckung:
Durch die Anlage, bzw. Rückpflege/Wiederbelebung von Flurgehölzen und Hecken, die Gestaltung von Weg- und Feldrainen, die Anlage von Deckungsinseln sind große Schlaggrößen zu verringern und Grenzlinienanteile zu erhöhen.
Die Flurgehölzstreifen sollen mehrreihig und mehrstufig sein. Sie sollen aus Hochstauden, Sträuchern und Solitärbäumen bestehen. Die Gehölze sollen fruchttragend und verbissgeeignet sein. Die Hecken sollen mindestens 5 - 10 m breit sein.
Wegekonzept:
Durch ein Wegekonzept sind Besucher, Jogger, Biker, Reiter etc. davon abzuhalten, sich in jeder Gewann aufzuhalten.
Schutzbestimmungen:
Für die Kirchau sollte das Betreten durch eine Wildschutzgebietsregelung (LjagdG § 24) gesteuert werden. Die Einhaltung der Vorschriften gemäss BJG, LjagdG, Naturschutzgebietsverordnung und evtl. Wildschutzgebiete-Verordnung sind bei der Umsetzung des Hasenprojektes sehr wichtig. Der Jagdausübungsberechtigte, der bestätigte Jagdaufseher, der Naturschutzwart, die Wasserschutzpolizei und die Feldhut haben dabei wichtige Aufgaben und müssen partnerschaftlieh zusammenwirken.
Landwirtschaft:
In Absprache mit den örtlichen Landwirten sollten Zwischenfruchtanbau, Untersaaten und Grasstreifenumrahmung angestrebt werden. Die Bedeutung als Gründüngung, Verhinderung der Bodenerosion und Nitratauswaschung und Wildnahrung hat Späth "Biotopverberbesserung in der Landwirtschaft am Beispiel des Feldhasen" gut beschrieben. Mähtermine sollen möglichst nach der Setz- und Brutzeit angesetzt und mit dem Jagdhüter, auch wegen der Kitz-Rettung, abgestimmt werden. Im Großen und Ganzen klappt das heute schon ordentlich. Große Flächen sollten, entsprechend der Empfehlung des DBV und DJV, von innen nach außen gemäht werden. Mulchgut bringt Düngung und verhindert Pflanzenvielfalt. Es sollte von den Obstbaumrainen, zumindest an einigen festgelegten Stellen, entfernt werden. Wir schlagen eine Pflegegemeinschaft - wirtschaftlich und ökologisch gesteuert - vor, die aufeinander abgestimmt an die Arbeit geht.