Der Knielinger - Nr. 37 - Mai 1984
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Der Obst- und Gartenbauverein pflanzte 4 Holzbierebäume auf dem "Holzbierebuckel". Eine begrüßungswerte Aktion startete der Obst- und Gartenbauverein am Samstag, 17. März 1984. Alle Knielinger kennen den Holzbierebuckel, der durch Abbruchmaterial errichtet, über unseren Ort hinwegschaut. Als wir von diesem Schuttberg überrascht wurden, war er ein Ärgernis für uns alle. ln der Zwischenzeit hat er seinen Namen bekommen und gehört sozusagen zum Ortsbild von Knielingen. Der Obst- und Gartenbauverein setzte, in Abstimmung mit dem Bürgerverein im Beisein einiger Gartenfreunde und des Direktors des Gartenbauamtes 4 kräftige "Holzbierbäume". Ein ganz besonderer Dank gebührt den Spendern dieser Bäume, nämlich unseren Baumspezialisten Wilhelm und Heinz Emmler.
Knielinger Bürger beim Anpflanzen von "Holzbierebäum" auf dem Holzbierebuckl
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Naherholungsgebiet Knielinger See.
Vor Ihrer Haustür liegt ein letztes, weitgehend intaktes Naherholungsgebiet, die Burgau, Kirchau, Ackerheck und der Bereich des "Knielinger Sees". Seit Jahren ist zu beobachten, wie diese Landschaft an natürlichen Werten verliert. Die Industrie verlangt nach standortgünstigem und preiswertem Boden, die Gemeinde braucht die nächsten Müllplätze, die Landwirtschaft steigert ihre Produktion durch großflächige Bewirtschaftungsformen, und Freizeitvergnügungen drängen auf noch stille Wasserflächen. Manches davon ist notwendig. Es sichert uns Arbeit Und Brot. Wem aber auch an einer lebenswerten Umwelt gelegen ist, der wird dort eine deutliche Grenze ziehen, wo seine Heimat anfängt, das Gesicht zu verlieren. Wir haben dies und andere Probleme (z.B. Gefährdung bäuerlicher Existenzen, Hygieneprobleme am See, Klimaverschlechterungen) dem Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe in einem umfangreichen Schreiben dargelegt. Der Brief ist unterzeichnet von 16 verschiedenen Vereinen u. Interessenten, von Anglervereinen bis zum Naturwissenschaftlichen Verein. Das gute Echo gipfelte in dem Gemeinderatsbeschluß, die Landschaft unter Schutz zu stellen.
Schauen Sie sich Ihr Naherholungsgebiet an einem schönen Tag einmal durch unsere Brille an. Ihr Weg führt am 1980 als besonders typische Mäanderoase des Rheins eingerichtetem Naturschutzgebiet vorbei zu den Streuobstwiesen in der Kirchau. Später erreichen Sie nach einem Blick über den nun seit bald 30 Jahren entstehenden Baggersee das große Schilfgebiet in der Burgau; ein wichtiger Schutzraum für alle Tiere des Gebietes. Weiter vorn am Hafen liegt der Schlehertgraben, den die vordrängende Industrie zuschütten möchte. Alsbald sind Sie wieder am See, an dem der Anglerverein Karlsruhe seine Fischerbruthäuser eingerichtet hat. Wenn Sie dann am Denkmal für den Obersten Tulla angelangt sind, der vor 150 Jahren die Grundlage für die heutige Rheinlandschaft geschaffen hat, werden Sie den Rundgang bestimmt nicht als verlorene Zeit betrachten. ln uns wurde immer wieder der Wunsch wach, diesen Raum, ohne die Natur zu vertreiben, für den Natur und Ruhe suchenden Menschen ebenso zu erhalten, wie den dort ansässigen Tieren. (Wir haben 157 Vogelarten gezählt, von denen 75 dort brüten.)
Die Überzeugung der Entscheidungsträger von dem Wert dieser Landschaft war uns ebenso wichtig, wie die Arbeit vor Ort.
In der Kirchau haben wir Streuobstwiesen zur Pflege angepachtet, am Seeufer Schwalbenhänge abgestochen, im Schlehert Tümpel angelegt u.v.a. Das alles wäre ohne die Mithilfe von Knielinger Bürgern, Karlsruher Ämtern und des Eigentümers des Knielinger Sees, dem Markgrafen von Baden, nicht möglich gewesen.
Wir hoffen auf eine Fortsetzung der guten Zusammenarbeit, die ein Beweis dafür sein wird, daß der Erhalt einer lebenswerten Umwelt ein gemeinsames Anliegen ist.
Deutscher Bund für Vogelschutz
Ortsgruppe Karlsruhe e.V.
Artur Bossert, 1. Vorsitzender
Der Knielinger - Nr. 38 - Dezember 1984
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Obst- und Gartenbau- Verein Knielingen E. V.
JahresrUckblick des Obst- und Gartenbauvereins Knielingen
Liebe Mitglieder und Freunde!
Der "Sommer" ist vorbei, die Ernte ist eingebracht,
und damit haben wir Zeit für einen Rückblick.
Sommer haben wir geschrieben, dabei können wir nicht genau sagen, war es ein verlängerter April, oder war es ein früher Herbst. Wenn wir jetzt unsere Obsterträge betrachten, kann es gar nicht so schlecht gewesen sein. Unsere Bäume, die privaten und die in unserer Obstanlage beim Vereinsheim (Bipples), haben uns einen guten Ertrag gebracht. Aber daran ist nicht allein das Wetter schuld. Es wurde wieder viel Arbeit und Zeit aufgewendet von unseren Obstbau-Experten Wilhelm und Heinz Emmler mit ihren freiwilligen Helfern. Zum sonstigen Vereinsleben kann man sagen, daß alles zufriedenstellend verlaufen ist. Der Schnittkurs war gut besucht, obgleich es uns freuen würde, wenn wir auch einmal neue Gäste begrüßen könnten. Das Frühlingsfest ist immer ein beliebter Treffpunkt für alt und jung.
Beim Straßenfest haben wir dieses Jahr auch mitgewirkt. Alle unsere Helfer wurden für ihre Mühe durch regen Besuch belohnt. Zum Jahresabschluß trafen wir uns noch einmal im Vereinsheim zum Herbstfest An dieser Stelle sei allen Besuchern und Helfern recht herzlich gedankt.
Wir haben uns für das neue Jahr vorgenommen, wieder aktiv zu sein und hoffen durch regen Besuch auf ihre Unterstützung.
Dazu die drei festen Termine: Schnittvorführung: 9. oder 16.3.1985 je nach Vegetationsbeginn Frühlingsfest: 19.5.1985 Herbstfest: 22.9.1985
Ein besinnliches Weihnachtsfest und viel Glück
und Gesundheit im neuen Jahr wünscht allen
Mitgliedern und Freunden des Obst- und Gartenbauvereins
die Verwaltung
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Terminvorschau für das Geschäftsjahr 1985